Wir finden Aluminium in vielen verschiedenen Produkten. Denken Sie zum Beispiel an die vielen iPhones und Mac’s, die Apple auf den Markt bringt. Wir finden es auch in verschiedenen Laptops, Flachbildfernsehern, Schutzkoffern und sogar im Mobiliar. Das hat neben den technischen Spezifikationen auch noch einen guten Grund: Aluminium ist langlebig.
Aluminium nachhaltig? Die Tatsache, dass das Material bei vielen diesen Ruf nicht sofort hat, ist verständlich. Vor allem der hohe Energiebedarf bei der Produktion sorgt für ein negatives Bild. Trotzdem ist Aluminium in der Tat ein haltbares Material. Nicht nur in Verbraucherprodukten; es bildet auch im Baugewerbe eine nachhaltige Lösung. Wie ist das? In diesem Artikel diskutieren wir alle Aspekte von der Produktion bis zum Ende des Lebenszyklus’.
Nachhaltige Aluminiumgewinnung
Aus dem Bericht von The Council for Aluminium in Building (CAB) zeigt sich, dass Aluminium das am häufigsten verwendete Metall auf der Erde ist. Daher wird es in Zukunft nicht schnell knapp werden. In den nächsten 1.250 Jahren werden noch wirtschaftlich gewinnbare Bestände verfügbar sein. Das ist ein starker Kontrast mit anderen Metallen. So hat Eisen noch 155 Jahre lang wirtschaftlich gewinnbare Bestände, Kupfer 41 Jahre und Blei nur noch 28 Jahre. Zusätzlich wird die Gewinnung von Aluminium durch das zunehmende Ausmaß von Recycling noch weiter zunehmen.
Aluminium wird in Form von Bauxit-Erz gewonnen. Für die Gewinnung werden jährlich 30 km2 neue Fläche verwertet. Der größte Teil dieser Fläche besteht aus Waldgebieten. Um die Auswirkungen auf die Landschaft zu minimieren, wurden Rehabilitationspläne erstellt. Das Bergbaugebiet/Zechengebiet wird nach Ablauf/Beendigung (der Arbeiten) so weit wie möglich in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt.
Nach Angaben des CAB haben 97% der Bergbaubetriebe formelle Rehabilitationspläne dafür entwickelt. Dank dieser Wiederherstellung wird jährlich etwa die gleiche Menge an Fläche wiedergewonnen/wieder instandgesetzt, wie hier ausgebeutet/genutzt wird, heißt es vom Aluminiumcentrum.
Positive Entwicklungen rund um den Energieverbrauch
Nachhaltigkeit ist daher von zentraler Bedeutung für die Gewinnung von Aluminium. Warum stößt diese Art von Metall noch immer auf viel Widerstand? Ein großer Stolperstein für Aluminiumgegner ist der hohe Energieverbrauch bei der Produktion. Die Herstellung von Aluminium ist ein energieintensiver Prozess. 3,5% des weltweiten Energieverbrauchs wird von der primären Aluminiumproduktion genutzt. Erfreulicherweise finden hier jedoch positive Entwicklungen statt: laut CAB wurde die benötigte Energiemenge seit 1900 um 70% reduziert. Immer mehr werden auch saubere Energiequellen, wie Wasserkraft, genutzt. Rusal, der größte Aluminiumproduzent der Welt, produziert 90% seines Aluminiums mit Wasserkraft.
Das CAB bietet dabei auch eine interessante Perspektive: obwohl der Energieverbrauch in der Produktion hoch ist, ist es wichtig, ihn mit der Lebensdauer zu vergleichen. Betrachtet man die Haltbarkeit von Aluminium, kann die benötigte Energie stark relativiert werden. Im Baugewerbe hält Aluminium Jahrzehnte. In diesem Sektor hat die Lebensdauer sogar eine Untergrenze von nicht weniger als 60 Jahren. Das ist ein beeindruckender Zeitraum! Wenn Sie den anfänglichen Energiebedarf über all diese Jahre strecken, ist es besser, als erwartet.
Und was passiert nach diesen 60 Jahren? Dann wird es wirklich interessant! Aluminium ist nämlich besonders gut recycelbar.
Recycling nimmt zu; kostet viel weniger
Obwohl die primäre Produktion einen hohen Energiebedarf hat, ist dies beim Recycling von Aluminium um ein Vielfaches geringer! Die sekundäre Produktion benötigt 95% weniger Energie, als die Primärproduktion. Das Recycling erfordert keine Elektrolyse. Dieser Schritt benötigt bei weitem die meiste Energie. Der nächste Schritt, das Schmelzen von Aluminium, erfordert wenig Energie.
Rusal weist darauf hin, dass die sekundäre Produktion von Aluminium proportional zunimmt. Im Jahr 2013 bestanden bereits 28% der gesamten Produktion aus diesem Recyclingprozess. Solche Zahlen werden auch vom Aluminiumcentrum bestätigt.
Nicht nur der geringe Energiebedarf macht Recycling attraktiv. Aluminium hat nämlich noch eine besondere Eigenschaft: es kann ohne Qualitätsminderung immer wieder verwendet werden! Der Recyclingprozess hat keinen Einfluss auf die Qualität des Aluminiums. Dieser Aspekt macht das Material noch ein Stück nachhaltiger. Und das bringt uns direkt zum folgenden Punkt: dem Lebenszyklus.
Lebensverlauf
Was Aluminium zu einem nachhaltigen Werkstoff macht, ist der gesamte Lebenszyklus. Wie bereits zuvor erwähnt, hat Aluminium im Baugewerbe eine Lebensdauer von Jahrzehnten. Es gehen unzählige Jahre ins Land, bis das Material am Ende seines Lebens steht. Und was passiert hier am Ende des Lebenszyklus’? Dann wird der größte Teil des Aluminiums wiederverwendet!
Beim Abriss von Bauwerken wird der weitaus größte Teil recycelt, heißt es vom Aluminiumcentrum. Nur 6% des verwendeten Aluminiums können nicht mehr verwendet oder zurückgewonnen werden. Das CAB bestätigt dies auch mit einer Studie der Universität von Delft. Dies zeigt, dass zwischen 92% und 98% des verwendeten Aluminiums am Ende des Lebenszyklus’ verwertet werden können.
Das Ende des Lebenszyklus’ ist daher nicht wirklich das Ende für das Material. Es kann dank der sekundären Produktion ein neues, langes Leben führen. Die lange Lebensdauer und der hohe Wiederverwendungsgrad machen Aluminium zu einem wirklich nachhaltigen Produkt. Der Beweis für diese Qualitäten? Nach Angaben von The International Aluminium Institute werden 75% des gesamten produzierten Aluminiums immer noch aktiv genutzt. Das sagt unglaublich viel über die Haltbarkeit und die Recyclingfähigkeit des Materials aus!
Geringer Wartungsaufwand
Zusätzlicher Vorteil ist das minimale Ausmaß an Wartung, die das Material benötigt. Bei Aluminiumrahmen ist beispielsweise eine einfache, periodische Reinigung ausreichend, heißt es vom Aluminiumcentrum. Die Umweltbelastung ist während der Nutzungsdauer gering. Dies ergibt in dieser Phase einen Gewinn, im Vergleich zu anderen Baumaterialien, die mehr Wartung bedingen/erfordern.
Einsetzbarkeit von Aluminium im Baugewerbe
Dank seiner langen Lebensdauer, der hohen Recyclingfähigkeit und der geringen Wartungsanforderungen eignet sich Aluminium hervorragend als nachhaltiges Produkt im Bausektor. Der Energiebedarf scheint zunächst hoch zu sein, lässt sich aber relativ leicht relativieren, wenn man die Lebensdauer betrachtet. Darüber hinaus kostet Recycling viel weniger Energie und der Prozess reduziert nicht einmal die Qualität des Aluminiums. Dies macht Aluminium zu einer ausgezeichneten Wahl für allerlei Anwendungen im Baugewerbe. Für jetzt und in Zukunft.
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